Die Steinmeyer-Elsemann-Orgel in der Kirche Heilig Kreuz in Berlin-Wilmersdorf

 

Nach ersten Überlegungen zum Bau einer neuen Orgel in den Jahren 1922/23 wurde das Bauvorhaben aufgrund der starken Inflation zunächst verschoben. Nach 6-monatiger Planungs- und Bauphase wurde das Instrument mit zwei Manualen und Pedal, bei 35 Registern und pneumatischer Traktur allerdings bereits 1927, als op. 1438 durch den königlichen Hoforgelbauer “G. F. Steinmeyer & Co. (Steinmeyer & Strebel), Oettingen & Nürnberg”, erbaut und durch den seligen Prälat Bernhard Lichtenberg feierlich geweiht. Zur Weihe spielte der damalige Passauer Domorganist Otto Dunkelberg.

Nach zwei Generalreinigungen (1946 und 1963) erfuhr das Instrument 1973 erstmalig durch den Berliner Orgelbauer Arndt Stephan im Sinne der Neobarockisierungswelle klanglich und technisch einen Umbau. Glücklicherweise blieb das grundtönige Klangbild trotzdem zum größten Teil erhalten.

Nach der Kirchenrenovierung und einer weiteren Reinigung des Instrumentes im Jahre 2001/02 wurde vom Kirchenmusiker Dirk Elsemann angeraten, dem klanglichen Ursprungszustand von 1927 wieder so nahe wie möglich zu kommen. Durch den Ankauf gebrauchter Orgelteile bei der Firma “Steinmeyer Vermögensverwaltung” und durch Eigenarbeit von Herrn Elsemann wurde dies möglich.

2004 – 2008 wurde die Orgel um ein drittes Manual (Schwellwerk) auf 52 Register erweitert. Das Pfeifenmaterial stammt ebenfalls zum größten Teil von der “Steinmeyer Vermögensverwaltung”. Die Orgel hat somit nicht nur ihr romantisches Erscheinungsbild zurückerhalten, sondern ist um eine Vielzahl an Möglichkeiten reicher geworden.

 

Die Dispostition der Steinmeyer-Elsemann-Orgel:

I Hauptwerk C–a3
1. Principal 16′
2. Principal 8′
3. Gamba 8′
4. Dolce 8′
5. Gemshorn 8′
6. Konzertflöte 8′
7. Gedeckt 8′
8. Oktav 4′
9. Rohrflöte 4′
10. Kornett IV–V 8′
11. Mixtur III–IV 2′
12. Tuba 16′
13. Trompete 8′
14. Röhrenglockenspiel
  Tremulant
II Schwellwerk C–a3
15. Bourdon 16′
16. Hornprincipal 8′
17. Salizional 8′
18. Vox coelestis 8′
19. Lieblich Gedeckt 8′
20. Jubalflöte 8′
21. Quintatön 8′
22. Prestant 4′
23. Traversflöte 4′
24. Quinte 22/3
25. Flautino 2′
26. Terz 13/5
27. Echokornett V 8′
28. Harmonia aeth. II–IV 2′
29. Trompete harm. 8′
30. Röhrenglockenspiel
III Schwellwerk C–a3
31. Principal 8′
32. Aeoline 8′
33. Vox angelica 8′
34. Gedeckt 8′
35. Prestant 4′
36. Soloflöte 4′
37. Kornettino II–III 22/3
38. Oboe 8′
39. Röhrenglockenspiel
  Tremulant
Pedal C–f1
40. Majorbass 32′
41. Principalbass 16′
42. Kontrabass 16′
43. Subbass 16′
44. Zartbass 16′
45. Quintbass 102/3
46. Oktavbass 8′
47. Cello 8′
48. Bassflöte 8′
49. Choralbass 4′
50. Bombarde 32′
51. Posaune 16′
52. Basstrompete 8′
53. Klarine 4′
54. Röhrenglockenspiel
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
    • Suboktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/I, III/II, III/III
    • Superoktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/I, III/II, III/III, I/P, II/P, III/P, P/P
  • Spielhilfen: zwei freie Kombinationen, Pianopedal II, III; Crescendowalze, Generaltutti, Absteller (Pedalregister, Handregister, Rohrwerke), Kombinationen (Streicher, Prinzipale, Rohrwerke)